Stefano Saracino (München/Wien): Die Wissensgeschichte einer Migration: Griechisch-orthodoxe Migranten aus dem Osmanischen Reich im Heiligen Römischen Reich (1648-1806)

Anhand ausgewählter Migrationstypen (Almosenfahrer, Studenten, Händler) möchte der
Vortrag den Zufluss und die Praktiken griechisch-orthodoxer Migranten aus dem Osmanischen Reich in der Spätphase des Heiligen Römischen Reichs (1648-1806) behandeln. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf dem Aspekt des Wissenstransfers
liegen. Die Interaktion mit griechisch-orthodoxen Migranten stellte für Gelehrte im Alten
Reich eine großartige Gelegenheit dar, um ihren Wissensdurst im Hinblick auf die Confessio
Graeca zu stillen, wobei die Dysfunktionalität ebenso wie die Funktionalität dieses
Austausches beleuchtet werden sollen. Außerdem soll thematisiert werden, ob die prima
facie zusammenhangslos erscheinenden Formen des wirtschaftlichen, karitativen, konfessionellen und epistemischen Austauschs zwischen den Migranten und den einheimischen Behörden, Kirchen, Gelehrten und Händlern in einen systematischen Zusammenhang zu bringen sind.

• Zeit: 15-17 Uhr c.t.
• Ort: Historicum, Raum K 201