Geschichte der Frühen Neuzeit
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"Natural Jurisprudence in the Scottish Enlightenment":
Vortrag von Prof. Dr. Knud Haakonssen

15.07.2009

Plakat zum Vortrag von Prof. Knud Haakonssen
Prof. Dr. Knud Haakonssen (Bild: University of Sussex)Am 15. Juli hielt Prof. Dr. Knud Haakonssen, der Direktor des Sussex Centre for Intellectual History, University of Sussex, im Rahmen von Prof. Hellmuths Oberseminar zur Wissens- und Ideengeschichte und des FORUMS IDEENGESCHICHTE einen Vortrag zum Thema: "Natural Jurisprudence in the Scottish Enlightenment".

Der Vortrag behandelte die Naturrechtsphilosophie der Schottischen Aufklärung, die eine maßgebliche Rolle im politischen und religiösen Diskurs, und speziell auch in der Entwicklung der schottischen Gesellschaftstheorien spielte.

Haakonssen legte dar, dass die schottische Naturrechtsphilosophie keine fest strukturierte Tradition politischen Denkens war und keinem klar umrissenen politischen Lager als Ideologie zugeordnet werden kann (einige Varianten des Naturrechtsdenkens in Europa gelten als grundlegend für 'liberale' Überzeugungen). Vielmehr wurde das Naturrecht in Schottland als Grundvokabular der Ethik betrachtet, so wie sie in den Universitäten Glasgow und Edinburgh gelehrt wurde. Bedeutung erlangte dieses Naturrecht vor allem dadurch, dass mit ihm (bzw. der naturrechtlich beeinflussten Moralphilosophie) radikalere Positionen in der schottischen Kirche neutralisiert werden konnten. Die Naturrechtsphilosophie stieg daher zu einer der Stützen des sogenannten Moderatismus in der presbyterianischen Kirche auf. Im politischen Diskurs ließen sich mit den Begriffen und Konzepten des Naturrechts sowohl tugend-orientierte, das heißt zumeist radikale oder konservative Positionen als auch rechtlich begründete, häufig whiggistische Haltungen legitimieren.