Geschichte der Frühen Neuzeit
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Promotionsprojekt

Dienste und Verdienste. Die politische Ökonomie der Eroberung Neuspaniens

Betreuer: Prof. Dr. Arndt Brendecke

Der Forschungsstand zum Komplex der spanischen Expansion und Kolonialherrschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten beträchtlich weiterentwickelt. Ausgeklammert von dem Prozess der Infragestellung alter Deutungsschemata blieben paradoxerweise die Akteursgruppen und deren Motive, d.h. die eigentlichen Konquistadoren sowie die Mikrodynamik und Ökonomie ihrer Unternehmungen und jeweiligen Organisation als Gruppe.

Um diese Lakunen zu überwinden, konzentriert sich dieses Projekt materiell auf die relaciones de méritos y servicios und konzeptionell auf die politische Ökonomie der spanischen Expansion. Darunter ist eine spezifische Verflechtung ökonomischer und politischer Anreiz- und Belohnungsmechanismen zu verstehen, welche die Verhaltens- und Äußerungsmöglichkeiten der Akteure maßgeblich bestimmte. Besonders der Mechanismus der Beuteverteilung eröffnet, im Sinne eines heuristischen Konzeptes, nicht nur einen gemeinsamen Blickwinkel auf verschiedene zeitliche und räumliche Ebenen der Expansion, sondern lässt auch die verschiedenen beteiligten Akteure und Interessen in einer Perspektive sichtbar werden. Erst durch den integrierenden Blick auf die situative Aushandlung der Expansion kann die politische Ökonomie der Conquista angemessen untersucht und beurteilt werden. In diesem Projekt soll dies am Beispiel der Eroberung des späteren Vizekönigreichs Neuspanien 1519-1542 geleistet werden.

Dieses Projekt ist Teil des von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Forschungsprojekts "Die Conquista. Neue Forschungen zur politischen Ökonomie der spanischen Expansion".