Dr. Brendan Röder: Forschung
Forschungsschwerpunkte
- Körper- und Medizingeschichte
- Sinnesgeschichte
- Stadtgeschichte
- Religionsgeschichte
- Katholische Welt in der Frühen Neuzeit (v.a. römische Kurie, Missionen nach Ägypten und Äthiopien um 1700)
- Heiliges Römisches Reich
Aktuelle Forschungsprojekte
Das Buchprojekt Sensing Danger. Vigilant Citizens in Early Modern Augsburg untersucht, wie die Stadtbewohner der Vergangenheit ihre Sinne nutzten, um Gefahren zu erkennen, und wie sie ihre Wahrnehmungsfähigkeit in den Dienst kollektiver und privater Ziele stellten. Anhand von Beispielen aus dem öffentlichen Gesundheitswesen, dem Brandschutz, der Verbrechensbekämpfung und der Lebensmittelsicherheit wird die Geschichte der städtischen Politik und Umwelt mit der Geschichte der Sinne und der Geschichte der Aufmerksamkeit verbunden.
En Projekt über Medical Missions in East Africa (ca. 1600-1800) zielt darauf ab, die medizinischen Begegnungen zwischen Europäern und afrikanischen Bevölkerungen vor dem Aufkommen der Missionen des 19. Jahrhunderts und der kolonialen und tropischen Medizin zu rekonstruieren.
Zudem leite ich das Teilprojekt Das verborgene, verdächtige, veränderliche Geschlecht. Scham und Vigilanz in der Frühen Neuzeit im SFB 1369 Vigilanzkulturen. Das Projekt fragt nach der Spannung von Scham und Vigilanz in Hinblick auf die Untersuchung der Genitalien und Theorien und Praktiken der Geschlechternormierung (mehr auf der Seite des SFB).
Abgeschlossenes Forschungsprojekt (Dissertation)
In meinem ersten Buch Der Körper des Priesters. Gebrechen im Katholizismus der Frühen Neuzeit (erschienen in der Reihe Historische Studien bei Campus, Frankfurt/New York 2021) untersuche ich Konzepte und Praktiken im Zusammenhang mit sogenannten körperlichen Defekten im frühneuzeitlichen katholischen Klerus. Das Buch analysiert die Konstruktion körperbezogener Normen sowie die Fälle von Hunderten von Personen, die mit rechtlichen und sozialen Problemen im Zusammenhang mit ihrem Körper zu kämpfen hatten.