Geschichte der Frühen Neuzeit
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FilmGeschichteSehen in Wissenschaft und Praxis

Transdisziplinäres Symposium

21.06.2013

film2Zeit: 13:30 Uhr - 18:30 Uhr
Ort: Audimax der Hochschule für Fernsehen und Film München (Bernd-Eichinger-Platz 1, 80333 München)
Veranstalter: Joël Graf, Matthias Kuhnert, Sevan Pearson, Sebastian Rojek, Felix de Taillez und Anna Ullrich vom Promotionsprogramm ProMoHist in Zusammenarbeit mit der Abteilung Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF), München

Tagungsablauf:

Grußworte, Vorstellung und Einführung

Impulsreferate/Filmvorführungen u. Diskussion:

  • Kathrina Edinger (LMU): Die Arbeit an einem historischen Dokumentarfilm: Die Erfahrung einer Historikerin
  • Johannes List (HFF): Ein historisches Thema im Film darstellen: Die Erfahrungen eines Filmemachers

Panel I: Film als Quelle und Quellen im Film

Panel II: Geschichtsvermittlung im Film und visuelle Historiographie

Abschlussdiskussion

Ziel der Veranstaltung:

Es ist unbestritten, dass Geschichtsvermittlung für die breite Öffentlichkeit nicht primär durch wissenschaftliche Publikationen erfolgt. Zahlreiche Medien und Deutungen ringen um die Aufmerksamkeit des Publikums. Eine Sonderrolle nehmen hierbei (Dokumentar-)Filme ein. Sie erreichen zumeist einen ungleich größeren Rezipientenkreis als rein wissenschaftliche Publikationen und entstehen häufig unter der Beteiligung wissenschaftlicher Fachleute. Nichtsdestotrotz scheinen Vorurteile auf beiden Seiten groß: Filmemacher/innen, denen die historische Forschung fremd ist, und Historiker/innen, die der Darstellung historischen Geschehens im Fernsehen mit Skepsis gegenüberstehen.

Den angesprochenen Problemen widmet sich das transdisziplinäres Symposium FilmGeschichteSehen in Wissenschaft und Praxis. Ziel der Veranstaltung ist es, Praktiker aus den Bereichen Film und Geschichtswissenschaft zusammenzubringen, um über die Bedingungen, Grenzen und Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zu diskutieren: Das Gespräch zwischen Filmschaffenden und HistorikerInnen soll nicht über-, sondern vielmehr miteinander geführt werden.

Format der Veranstaltung:

Das Symposium ist anders strukturiert als übliche Tagungsformate. Um das gemeinsame Gespräch zu fördern, sind keine ausführlichen Vorträge vorgesehen, stattdessen wird von den Veranstaltern kurz anhand von Leitfragen und -thesen in die beiden – thematisch miteinander verknüpften – Panels eingeführt. Nach den anschließenden kurzen Expertenstatements zu Beginn eines jeden Panels wird eine moderierte Podiumsdiskussion stattfinden.

Im ersten Panel steht die Frage im Mittelpunkt, inwiefern Filme als Quelle zu betrachten sind. Wie lassen sich Filme – oder breiter: audiovisuelle Quellen – sinnvoll analysieren? Wie kann man im Medium Schrift angemessen über das Medium Film arbeiten? Diesen Problemen stehen im Endeffekt auch Filmemacher/innen gegenüber, etwa wenn sie zeitgenössische Aufnahmen in ihren Film einbauen möchten. Wie lässt sich anhand der Bilder „die Geschichte“ forschend verstehen? Wie kann einem Publikum die Vergangenheit in solcher Form analytisch und gewinnbringend näher gebracht werden, ohne sich unreflektiert auf die Suggestivkraft des bewegten Bildes als vermeintliches Abbild vergangener Wirklichkeit zu verlassen?

Das zweite Panel fragt generell nach der Rolle von Geschichtsvermittlung im Medium Film. Welche Möglichkeiten haben FilmemacherInnen, um ihren Blick auf die Vergangenheit deutlich zu machen? Unterscheidet sich die Arbeitsweise beider Disziplinen lediglich im Hinblick auf das Medium, in dem die Geschichtsvermittlung erfolgt? Welche medienspezifischen Grenzen und Möglichkeiten bieten jeweils Filme und Texte? Wie können in einem engeren Sinne die Sehgewohnheiten eines allgemeinen Fernsehpublikums und die für Texte entwickelten wissenschaftlichen Standards der Historie miteinander vereinbart werden? Welche Möglichkeiten und Grenzen haben die verschiedenen Genres des Dokumentar- und des Spielfilms, um historische Inhalte anschaulich und gleichzeitig wissenschaftlich reflektiert zu vermitteln?

Die Abschlussdiskussion führt schließlich die Ergebnisse zusammen. Auf welchen Ebenen lohnt sich eine vertiefte Zusammenarbeit? Wenn ja wie könnte diese gestaltet sein? Hier geht es nicht um eine formale Zusammenarbeit, sondern um die Frage, wie die zukünftige Zusammenarbeit aussehen sollte. Was wäre aus wessen Sicht schlicht wünschenswert?

Eingeladene ExpertInnen

Dr. des. Antje Dechert (freie Journalistin), Prof. Michael Gutmann (HFF), Dr. Christian Hartmann (IfZ), Knut Karger (HFF), Jan Sebening (HFF), Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze (LMU), Gabriele Wengler (HFF)

Alle Interessierte sind herzlich eingeladen!