Geschichte der Frühen Neuzeit
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Bucelin, Gabriel

(1599-1681)

Gabriel Bucelin (* 29. Dezember 1599 Diessenhofen im Kanton Thurgau, † 9. Juni 1681 in Weingarten) wurde 1624 in Dillingen, nach Studien in Philosophie und Theologie zum Benediktinermönch geweiht. Noch im selben Jahr wurde er als Novizenlehrer nach St.Trudpert in den Schwarzwald geschickt. Nach einer Position als Novizenlehrer in Weingarten und als Professor für Geisteswissenschaften um 1635 in Feldkirch, war er durch die Ankunft der schwedischen Armee 1646 gezwungen ins Benediktinerstift Admont zu fliehen. Von dort wurde Bucelin 1651 zum Prior des Klosters St. Johannes berufen, wo er bis kurz vor seinem Tode verblieb. Er gilt als ein sehr produktiver Autor, der bis zu 35 Werke hinterlassen hat. Eine große Anzahl davon befindet sich in der königlichen Bibliothek Stuttgart.

Zum Werk

Bei dem Geschichtswerk "Der gantzen Universal Historiae Nußkern" handelt es sich nicht um eine vollwertige Tabellendarstellung. Eher lässt sich die Parallelführung einer Zeitleiste neben einer Liste von Ereignissen als Minimaltabelle charakterisieren. Doch ist diese Form der Darstellung im weitesten Sinne diesem Genre angehörig und ist zudem eher seltener katholischer Provenienz, weswegen sie hier einen Platz erhält.

Ausgewählte Veröffentlichungen:

  • Der gantzen || Universal Historiae || Nußkern / || Darinnen selbige auff das kürtzeste und || annembnehste / nicht allein auff die Jahr / son- || dern auch Tag gebracht / die gantze Heilige Ge- || schrifft / ja auch beynebens alle Heidnische / Assyrische / Me- || dische / Persische / Griechische / Römische und anderer || Landen Geschichten / in liebster kürtze mit || einverleibt worden. || Von Anfang der Welt biß auff Chri- || stum / und von diesem widerumb biß zu unse- || ren Lebzeiten / sampt sonderlicher Specification, ei- || gentlicher Succession aller Bäpsten / Kaysern / König und || Hoher Potentaten / wie auch zu dieser Zeit regierenden Ge- || nealogiis und Stämmen / auch unterschiedlichen Pro- || vincien Erkanntnuß und Landtäfelin. || Alles mit sonderm Fleiß / auß den berühmte- || sten Scriptorn zusammengetragen. Augsburg: Johann Schultes, 1657. > zur digitalisierten Vollversion
  • Nuclei || historiae univer- || salis, cum sacrae, tum || prophanae ad dies, || annosque re- || latae, || auctarium || Varijs, utriusque Fructibus || foecundum & locuples. || Plurimis, tam ad historiam du- || centibus, quàm pertinentibus, Geo- || graphicis non minus, quàm Genealogicis || tabellis instrucum atque || adornatum. Augsburg: Johannes Praetorius, 1658. > zur digitalisierten Vollversion

Weiterführende Literatur:

  • Arndt, Claudia: Die barocke Gelehrtenrepublik zwischen Rhein und Scherzbach. Der Weingartener P. Gabriel Bucelin (1599—1681) und seine wissenschaftlichen Beziehungen ins Rheinland, in: Fritz, Gerhard & Quarthal, Franz (Hgs.): Florilegium Suevicum. Beiträge zur südwestlichen Landeskunde. Festschrift für Franz Quarthal zum 65. Geburtstag. Thorbecke 2008, S. 97—110
  • Arndt, Claudia Maria: Gabriel Bucelin OSB (1599–1681) Leben und historiographisches Werk. Stuttgarter Historische Studien zur Landes- und Wirtschaftsgeschichte. Bd. 3. Stuttgart 2003.
  • Kelchner, Ernst: Art. Bucelin, Gabriel. In: ADB Bd. 3. S. 462.


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