Geschichte der Frühen Neuzeit
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Cedrenus, Georgius

(11./12. Jahrhundert)

Georgios Kedrenos (auch: Georgius Cedrenus, 11./12. Jahrhundert) — Über seine Lebensumstände ist so gut wie gar nichts bekannt. Man nimmt an, er sei Mönch gewesen.

Wilhelm Xylander (eigentl. Holtzmann, * 26. Dezember 1532 in Augsburg, † 10. Februar 1576), Humanist, Philologe, Kritiker, studierte zunächst in Tübingen (1549), dann in Basel (1556), wo er seinen Magister machte und brachte es in der Mathematik sowie der griechischen und lateinischen Sprache sehr weit. Er wurde 1558 Professor der griechischen Sprache in Heidelberg, vertrat die Stelle eines Sekretärs auf den Kolloquien zu Maulbronn 1546 und Franckenthal 1571. Auch in der Musik machte sich Xylander einen Namen.

Zum Werk

Die hier in, von Wilhelm Xylander, edierter und übersetzter Fassung vorliegende byzantinische Chronik von der Erschaffung der Welt bis zum Jahre des Regierungsantrittes des Kaisers Isaak Komnenos, 1057, ist das Hauptwerk des Cedrenus. An Quellen hat er hauptsächlich benutzt die Osterchronik, Thephanes und Fortsetzer, Pseudo-Symeon in der unedierten Fassung des Paris. 1712, Georgios Monachos, Symeon (Redaktion B der Epitome), ferner Sozomenos, Prokop, Iohannes von Antiocheia, Theophylaktos Simokattes. Von 811 bis zum Schluß hat er lediglich den Ioannes Skylitzes wiedergegeben (er benutzte eine Vorlage, die den Skylitzes-Handschriften M und N sehr nahe stand). Kedren wurde seinerseits verwendet von Michael Glykas, Ioannes Zonaras, Theodoros Skutariotes. Der Wert der Chronik besteht infolge der Unselbständigkeit vor allem darin, dass sie zur Textkritik anderer Quellen herangezogen werden kann. Über den Stil des Kedren läßt sich keine konkrete Aussage machen, weil er seinen Vorlagen großenteils wortwörtlich folgte; sogar sein Prooem ist aus dem des Skylitzes abgeleitet.
Die Edition Xylanders besticht durch sein klares Tabellenschema, welches allerdings von ihm selbst stammt und für welches Johann Funcks "Chronologia" als Vorbild diente: "Ad fine Tabulas Chronologicas adieci, iampridem eas à me compositas, & cùm ad alia, tum ad συνχρονισμός promptè inueniendos, ac interualla temporum supputanda utiles. In his ferè sum Funckium secutus." ([a 4a]).

Ausgewählte Veröffentlichungen:

  • Annales, si- || ve historiae ab exordio || mundi as Isacium Comne- || num usque Compen- || dium: || Nunc primum liberalitate magnificorum ac generosorum || D D. Marci & Joannis, Antonii FF. Fug- || gerorum, &c. Graece & Lati- || ne editi: || Guilielmo Xylandro Augustano interprete, || qui Annotationes etiam addidit, & Tabel- || las Chronologicas. || Acceßit rerum & verborum toto Opere praecipuè memo- || rabilium copiosus Index. Basel: Johann Oporinus, 1566. > zur digitalisierten Teiledition

Weiterführende Literatur:

  • Berger, Albrecht: Georgios Kedrenos: Konstantinos von Rhodos und die Sieben Weltwunder, in: Millennium 1 (2004).
  • Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Bd. 4. 1751.
  • Thurn, Hans: Art. Kedrenos, Georgios. In: BBKL. Bd. III (1992), Sp. 1283—1285.
  • Treadgold, Warren: The Middle Byzantine Historians. Basingstoke 2013.


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