Geschichte der Frühen Neuzeit
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Hainlin, Johann Jacob

(1588-1660)

Johann Jacob Hainlin [auch Heinlein] (* 21. Dezember 1588 in Bernhausen (Württemberg), † 4. September 1660 in Bebenhausen) studierte in Tübingen Theologie. 1607 erhielt er seinen Magister und wurde am Tübinger Stift Repetent. 1613 wurde er Diakon in Bietigheim und 1621 Pfarrer in Ober-Riezingen, wo er auch Johann Keplers Bekanntschaft machte, der ihn für die Mathematik interessierte. 1624 war er Pfarrer in Herrenberg, 1635 in Böblingen und 1638 in Derendingen. Nach Wilhelm Schickards Tod hielt er für kurze Zeit auch mathematische Vorlesungen in Tübingen. 1650 wurde er von Herzog Eberhard III. zum Abt von Adelberg und Informator des Prinzen Johann Friedrich ernannt, 1654 dann zum Abt von Bebenhausen und General-Superintendenten. Er wurde damit zum Nachfolger seines langjährigen Freundes Johann Andrea, mit dem er die Wiederaufrichtung des württembergischen Kirchenwesens erstrebt hatte. Er arbeitete mit an den Württembergischen Summarien, eine Zusammenfassung aller Bücher der heiligen Schrift mit kurzen Erklärungen, zum Zweck des Vorlesens in den sonntäglichen Versperlektionen.

Zum Werk

Das Tabellenwerk "Sol temporum" beinhaltet neben der Haupttabelle mit mehreren Jahreszählungsspalten und einem "spatium historicum" auch andere Tabellen zur Bibelgeschichte. Im Vorwort bezieht sich Hainlin auf die chronologisch-astronomischen Untersuchungen seiner Tübinger Bekannten, Johannes Kepler und Michael Mästlin, sowie auch auf die Arbeiten Joseph Scaligers.

Ausgewählte Veröffentlichungen:

  • Sol temporum || sive || Chronologia || Mystica, || Quâ || Trium hujus Mundi seculorum Tempora, per genuinam || Sabbathicorum & Jubilaeorum annorum hacte- || nus incognitam Formam, Mysticumque Septenarium, in HEBDO- || MADAS distributa, extra dubitationis aleam ponuntur, eorumque HARMONIA hucusque tacita || à silentio vindicatur. || Item || Elenchus chronologicus novus, || per totam Sacram Scripturam Veteris & Novi Testamenti, ab || Orbe condito, usque ad ultimum exicidium || Hierosolymorum deductus. Tübingen: Philibert Brunn, 1646. > zur digitalisierten Vollversion

Weiterführende Literatur:

  • Betsch, Gerhard: Mathematik und Naturlehre in Tübingen zwischen 1635 und 1740. Von Johann Jacob Hainlin bis zu Johann Conrad Creiling und seiner Schule, in: Köpf, Ulrich (Hg.): Die Universität Tübingen zwischen Orthodoxie, Pietismus und Afklärung. Leinefeld-Echterdingen 2014. S. 359-406.
  • Heffenthaler, M.: Laudatio suprema. Tübingen 1660.
  • Wagemann, J. August: Art. Hainlin, Johann Jacob. In: ADB Bd.11. S. 371.


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