Vorlesungsreihe "Die Frühe Neuzeit: Vermessung einer Epoche"
Die Ringvorlesung beleuchtet die Frühe Neuzeit aus der Perspektive verschiedener Disziplinen und Forschungsansätze. Die Frühe Neuzeit soll dabei nicht im universalhistorischen Gestus als "Block", sondern als facettenreiche Landschaft von Beobachtungs- und Analysemöglichkeiten vermessen werden. Unter den Leitbegriffen des Münchner Sonderforschungsbereichs richtet sich der Blick auf das Spannungsverhältnis zwischen der Pluralisierung von Wissensbeständen, Glaubensinhalten und Geltungsansprüchen und den gegenläufigen Strategien der Autoritätssetzung.
Diskutiert werden die methodischen Ansätze zu einer Neuvermessung der Epoche. Welche Möglichkeiten haben wir, die Frühe Neuzeit jenseits der Stufenlogik der Moderne zu bestimmen? Wie könnte ein alternatives Epochenkonzept aussehen? Wo hat es Abgrenzungen, wo hätte es Kontinuitäten zu konstatieren? Welche analytische Kraft besitzen die in der Frühneuzeitforschung dominierenden Forschungsparadigmen und wie weit greift ihr Anspruch, den Blick auf die Moderne und Postmoderne zu schärfen?
Vorträge und Termine:
20.04.2009
Arndt Brendecke (München)
Praxis und Postulat. Die Archäologie der Moderne als Aufgabe der Frühneuzeitforschung
04.05.2009
Ulrich Haltern (Hannover)
Zur Genealogie und Relevanz von Souveränität
18.05.2009
Jan-Dirk Müller (München)
Die Frühe Neuzeit — eine literaturgeschichtliche Epoche?
08.06.2009
Sabine Schülting (Berlin)
ReOrientierungen: Anglo-osmanische Kulturbegegnungen in der Frühen Neuzeit
15.06.2009
Peter Strohschneider (München)
Fremde in der Vormoderne: Über Negierbarkeitsverluste und Unbekanntheitsgewinne
29.06.2009
Barbara Stollberg-Rilinger (Münster)
Pluralisierung der Rituale. Die Frühe Neuzeit als Epoche der Ritualgeschichte
06.07.2009
Oliver Primavesi (München)
Das Fragment: Eine Entdeckung der Frühen Neuzeit
20.07.2009
Anthony Grafton (Princeton)
Humanists with Inky Fingers: The Culture of Correction in the Early Modern Printing House
WEITERE INFORMATIONEN