Sicherheitspolitik in Spanisch-Amerika am Ende der Kolonialzeit
- Projektleiter: Dr. Martin Biersack
Abstract
Das Projekt untersucht die Sicherheitspolitik in Spanisch-Amerika gegen Ende des Ancien Régimes, als dort in Folge der nordamerikanischen Unabhängigkeit und der Französischen Revolution eine neue politische Ordnung denkbar wurde, die republikanisch und unabhängig war. Spanien reagierte auf die Gefahr eines Umsturzes mit Sicherheitsmaßnahmen, um die staatliche Kontrolle über Menschen und Territorium zu intensivieren. Im Zentrum der Untersuchung stehen die tiefgreifenden Transformationen der kolonialen Ordnung durch Revolutionsfurcht und Sicherheitspolitik, die das institutionelle Gefüge der Herrschaft, den Sicherheitsdiskurs, die polizeilichen Überwachungspraktiken und das Rechtssystem betrafen. Dabei wird von der Hypothese ausgegangen, dass die Sicherheitspolitik am Ende der Kolonialzeit einer der wesentlichen Faktoren war, der zur Herausbildung eines modernen bürokratischen Nationalstaates führte.